Donnerstag, 30. Juli 2015

Zeitenreise 2015 - Tag 1 Kurs Nordost!

 +++25.05.2015+++

Um vier Minuten nach zehn hatte ich das Garagentor zugemacht und das Visier heruntergeklappt. Kein Zurück mehr!
Jetzt bin ich in der Nähe von Oberursel und die Straße ist nass. Ich fahre dem Regen hinterher. Hier im Taunus, in der Nähe des Feldberges, muss man mit sowas häufiger rechnen.
Durch Mainz war ich wunderbar einfach gekommen, kein Mensch auf der Straße heute am Pfingstmontagmorgen. Ich war durch Kostheim gefahren und ganze 700m Autobahn um Hochheim herum. Am Taunusrand begann dann das bislang unauffällige Wetter sich zu verschlechtern.
In Hofheim hatte ich mich einmal kurz verfahren und im Gewirr von Baustellen und Einbahnstraßen verfangen, aber mich in letzter Sekunde noch befreien können.
Oberursel wirkt wie ausgestorben. Wie am "Day After" sozusagen. Eine schmucklose Stadt, die kaum zum Halten einlädt. Zwei, drei Motorradler habe ich bisher heute gesehen, einer hat mich von Königstein ab ein Stück begleitet, hat mich und die Leute vor mir überholt und sich dann zurückfallen gelassen und ist dann abgebogen, nur um dann wieder von hinten zu kommen und alles aufzurollen.
Es ist mein erster Urlaubstag! Heyhey! Mach Dich locker Mädel! Ich habe schon seit Jahren keinen längeren Urlaub mehr gehabt! Höchstens ein paar Tage, oder ein verlängertes Wochenende! Paarundzwanzig Arbeitstage Urlaub im Jahr - Fremdwort! Jetzt habe ich zwei lange Wochen vor mir. Motorradfahren, Zelten, Fleisch grillen - ein echter Mädelsurlaub halt.
Hinter Oberursel weicht die Straße etwas von der Strecke ab, die ich mir auf der Karte herausgesucht habe. Es gibt eine neue Umgehungsstraße, die entlang der Autobahn führt. Im Straßengraben entdecke ich eine Frau, die mit Hingabe Pflanzen an der Böschung fotografiert. Romantisches Fleckchen denke ich mir.
Vorbei an Rosbach, rechts liegt die Deutschlandzentrale von Triumph Motorcylcles. Darauf werden wir noch mal gesondert zu Sprechen kommen.
Nur noch ein paar Kilometer durch die Wetterau und ich bin in Friedberg. Auch hier ist die Stadt noch sehr ruhig, einzig an einer Bushaltestelle steht ein älterer Herr mit zwei kleinen Kindern. Ich lege einen kurzen Halt ein, um eine ungünstig auf dem Visier gelandete Fliege zu entfernen.
Hier in der Innenstadt ist die Straße trocken, aber ein paar hundert Meter weiter schon wieder nass. Es tröpfelt auch ein klein wenig. Aber harmlos. Ich hoffe trotzdem, daß das endlich mal aufhört. Als ich meine Planung für den Urlaub gemacht habe, das war im letzten Jahr, da hatte ich mir immer was mit Sonne vorgestellt. Das Bild der Realität weicht davon nun etwas ab. Grau, Niesel, 16°.
Ich fahre erst mal in Richtung Wölfersheim und biege dann ab, in Richtung Reichelsheim. Ich komme nicht weit, im nächsten Dorf entdecke ich am Straßenrand Schienenfahrzeuge.
In Weckesheim befindet sich neben der Landstraße ein kleines Freiluftmuseum zur Geschichte des Braunkohlentagebaues in der Wetterau. Es finden sich dort eine elektrische Lokomotive mit einem Selbstentladewagen, sowie mehrere Hunte und ein paar Schaufeln eines Baggers.
Braunkohlentagebau in der Wetterau? Davon hatte ich vorher noch nie gehört! Das werde ich mir bei Gelegenheit noch mal genauer ansehen müssen. Jetzt muss ich weiter, mein Weg ist noch lang. Aber Bergbau wird ihn begleiten, soviel kann ich jetzt schon sagen.
Hinter Reichelsheim fahre ich eine rechts - links Kombination und komme ein paar Kilometer weiter mit fragendem Gesicht schon wieder zum Stehen.
Blofeld?? War das nicht dieser Bösewicht aus den Bondfilmen?? Oh noo!! Bloß weg hier! Ich lasse mich nicht beirren und ziehe ordentlich am Kabel. Gesa und ich werden dem nicht in die Hände fallen!
 Ein paar Kilometer weiter umgibt mich auf einmal so etwas wie Rennatmosphäre. Plakate weisen auf kommende Veranstaltungen hin, hier und da Relikte des sportlichen Fahrens am Wegesrand. Ich bin am Schottenring! Jener legendären Rennstrecke im Vogelsberg. Nur noch selten finden auf ihr tatsächlich Rennen statt. Ich bin tief beeindruckt von der würdigen Ausstrahlung des Ortes und fahre spontan persönliche Bestzeit auf der Halbdistanz.
In meiner Euphorie brumme ich in Hörgenau an meiner Abfahrt vorbei, bemerke aber nach ein paar Metern meinen Fehler und drehe um. Das selbe passiert mir kurze Zeit drauf noch mal, als ich von Obstbaumbestandenen Hängen so angetan bin, daß ich die Straße nach Wartenberg verpasse und erst in den Ausläufern von Lauterbach Gelegenheit zum Wenden finde.
Ich hatte mir bei meiner Planung zwar vorgestellt, ich würde in Bad Salzschlirf einen Kaffee schlirfen können, aber die Stadt macht einen abweisenden Eindruck und so fahre ich, nur aufgehalten von einer Kreuzung an der ich abbiegen muss und an der sich just in dem Moment das komplette Verkehrsaufgebot dieses Pfingstmontages sammelt, einfach schnöde durch. Dafür mache ich in Niederstoll einen spontanen kurzen Halt, als ich dieses niedliche Ensemble erblicke.
Ländliche Idylle
Als ich wenig später durch Schlitz fahre, sehe ich eine ziemlich große Burg auf der Erhebung der Stadt. Türme, alte Häuser... Haaalt! Hier biege ich ab! Ich setze den Blinker links und komme nach ein paar Kurven in die Altsadt. Ich stelle Gesa ab und nehme meine Kamera mit auf Entdeckungstour.
Durch den großen, hellen Leuchtrahmensucher meiner M6 nimmt sich das ganze noch viel heimeliger aus.

 

 
Wie ich dann noch zu guter Letzt eine öffentliche Toilette finde, ist mein Glück kaum noch in Worte zu fassen. Als ich wieder heraus komme, hat die Rentnergruppe, die auf dem Platz herumsteht, wo ich Gesa geparkt habe, auch dieses stille Örtchen entdeckt und nun drängen sie alle in die Kabinen. Gut, daß ich fertig bin und mich nun aus dem Staub mache.
Auf dem Weg aus der Stadt kommt mir eine BMW Gruppe in der Kurve entgegen. Es sind bislang heute auffallend wenige Motorräder unterwegs. Ich biege links ab und folge weiter meiner Strecke. 
Jetzt wäre nur noch eine Tankstelle toll, aber am Ortsausgang, wo die Dinger üblicherweise sind, ist keine zu finden. Als ich hinter der Autobahn dann eine Shelltankstelle sehe, nutze ich die Gelegenheit. 
In Hünfeld begegnet mir am Ortsschild der Name Konrad Zuse. Auch so etwas, das mir auf dieser Reise noch mal über den Weg laufen wird. Hier in Hünfeld liegt er begraben, der Erfinder des ersten funktionsfähigen Computers. 
Hinter Hünfeld tauchen erste Kalihalden am Horizont auf. Nun ist es nicht mehr weit.
Nach ein paar Metern überfahre ich die Grenze zwischen Hessen und Thüringen. Das werde ich heute noch ein paar Mal tun, aber hier also zum ersten Mal.
Es ist für mich immer wieder etwas Besonderes, in diesen Teil Deutschlands zu reisen. Eigentlich sollte es ja heute nichts außergewöhliches mehr sein, aber die Deutsch - Deutsche Teilung hat bis heute ihre Nachwirkungen. Auch wenn das alles schon über ein Vierteljahrhundert her ist. Ich beobachte bei vielen Leuten meiner Generation immer noch, daß das Thema DDR für sie noch nicht abgeschlossen ist. Viele waren auch bis heute noch nicht "drüben" gewesen, obwohl es nun ja ganz einfach ist. Man muss keinen Pass mehr zeigen, kein Visum haben und keine Repressalien fürchten. Der Turm da hinten links ist heute nur noch ein Punkt in der Landschaft. 
Ich reise also ein. Es ist nicht das erste Mal, daß ich in die ehemalige DDR reise, in die fünf neuen Bundesländer, die heute schon gar nicht mehr so neu sind. Aber es ist jedes Mal aufs Neue spannend und interessant. Ich sauge jeden Meter in mich auf, jeden Eindruck, jedes Bild. Die Farben, den Geruch, die Geräusche. Seltsam eigentlich. 
Nach wenigen Kilometern erreiche ich Vacha. Die Stadt liegt unmittelbar an der ehemaligen Grenze. Direkt hinter ihr verlief der Todesstreifen. Wer von Osten aus nach Vacha wollte, brauchte eine Sondergenehmigung. Von Westen kam man gar nicht hin. Nun stehe ich in der Nähe des Bahnhofes vor dem Gebäude eines Betriebes und schaue mich um. 
Die Spuren und Besonderheiten sind immer noch zu sehen. Viele Dinge sind einfach anders abgelaufen als im Westen. Relikte aus der Zeit findet man ständig in den Orten und Städten. Das ist auch nichts schlechtes, oder beklagenswertes, im Gegenteil, es wäre sonderbar, wenn es einfach so verschwunden wäre. Wie nicht gelebtes Leben. 
Auf dem Marktplatz mache ich Halt. Gesa tickt vor der ehemaligen Poliklinik. Heute ist dort das Ärztehaus, also eine ganz ähnliche Einrichtung untergebracht. 
Hier in Vacha haben wir damals, Mitte der 80er Jahre, eine Briefbekanntschaft gehabt. Unsere Lehrerin hatte den Brief mitgebracht und wir hatten dann ein, zwei Mal ein Paket nach Osten geschickt. Gefüllt mit dem, von dem man meinte, daß es dort drüben am Nötigsten gebraucht würde. Es sind auch ein paar Briefe rüber und nüber gegangen und irgendwann ist der Kontakt abgebrochen. Was mag aus dem Mädchen von damals wohl geworden sein? Wo hat sie hier wohl gewohnt?
Ich setze meinen Helm wieder auf und starte Gesas Motor. Ich rolle über den Markt und aus der kleinen Stadt wieder heraus. Es geht weiter in Richtung Philippsthal (Werra). Industrieanlagen säumen meinen Weg. Ich bin hier mitten im Kalirevier. Früher habe ich als Kind die Halden vom Zugfenster aus gesehen. Weiße Berge in Mitten der grünen Landschaft. Gruselig und schön zugleich.
Ich biege in Heimboldshausen ab. Von nun an wird sich Hessen mit Thüringen alle paar Kilometer die Klinke in die Hand geben. Immer wieder viel große Industrie, aber auch ganz stille Landschaften wechseln sich ab. 
Es sind meist keine besonders breiten Straßen, die hier durch den ehemaligen Rand der politschen Blöcke führen. 
Auf einmal habe ich einen schwarzen Golf hinter mir kleben. Die Straße ist mal wieder naß und auf einem Bahnübergang am Waldrand rutsche ich etwas mit dem Hinterrad. Das ist ein ordentlicher Schrecken, auch wenn ich damit irgendwo gerechnet habe, denn nasses Metall ist nun mal rutschig. Ich lasse den Golfer an mir vorbei und er wird rasch kleiner in der Ferne. 
Die Ortschaften lassen nicht immer erkennen, ob sie nun im "Westen" oder im "Osten" liegen. Es ist der selbe Baustil, egal ob die Häuser alt oder neu sind. Nur an Kleinigkeiten merkt man, wo man gerade ist. Ich komme durch Gerstungen, hier war ein Grenzbahnhof. Wommen war dann wieder Westen und danach komme ich durch Herleshausen. Bekannter Name, kleine Ortschaft. Alles liegt dicht beeinander. 
Am Opelwerk vorbei, das sich heute auf dem Gelände und in den Gebäuden der Automobilwerke Eisenach befindet, komme ich in die Wartburgstadt. Die Wolken sind wieder dunkler geworden und es sieht aus, als würde es jeden Moment anfangen zu regnen. 
Nach wenigen Metern finde ich eine Kreuzung, die ich kenne. Ich zackere durch die Stadt, und muss wegen einer Baustelle einen kleinen Umweg fahren. Ich hatte mir eigentlich gedacht, ich könnte durch das Nicolaitor fahren, aber das ist eingerüstet und so muss ich eine kleine Schleife um den Busbahnhof fahren, um auf die Wartburgallee zu gelangen. Rasch bin ich aus der Stadt auch schon wieder draußen und fahre durch den Wald nach Süden. Nach ein paar Kilometern muss mein Campingplatz kommen. Was ist das da auf meiner Scheibe? Es fängt an zu regnen. Na super. Ich halte an einem Parkplatz neben der Bundesstraße an. Hier kreuzt der Rennsteig. Wegen des Regens habe ich aber nur Augen für meine Landkarte. Als ich mich orientiert habe, fahre ich einfach achtlos weiter, ohne mich für die Attraktion zu interessieren. Durch den nassen Wald schlängelt sich die Straße den Berg hinunter und als ich unten bin, sehe ich bei einem Imbiss an einem Straßendreieck einen Wegweiser zum Campingplatz. Nach einem guten Kilometer biege ich in den Wald ab. Ein paar Windungen und ich komme an einen Parkplatz. Da drüben ist ein Häuschen und eine Informationstafel. Das ist die Rezeption. Wie es aussieht, bin ich da. Ich stelle Gesa ab und betrete das niedrige gelbe Gebäude. Hinter dem Tresen sitzt eine mittelalte, dunkelhaarige Frau und ist mit Papieren beschäftigt. Als ich hineinkomme, sieht sie zu mir auf. Ich sage meinen Spruch auf, sie schaut im Computer nach und bald drauf komme ich, 25 Euro leichter, dafür aber mit einem Transponder in der Hand, wieder aus der Rezeption. Ich habe einen Plan erhalten, wo ich mein Zelt aufbauen kann und den Rat, mit Gesa an der Schranke vorbei zu fahren, das müsste mit dem Motorrad doch gehen. Ich tue wie mir geheißen wurde und schon bald steht Gesa am Ufer des Altenberger Sees.
Hier hat es nicht geregnet, und so gibt es nur ein trockenes "Ploff!" als ich den Sack mit dem Zelt auf den Boden werfe. Ich sehe mir noch mal den Platz an, den ich mir da ausgesucht habe, und danach schütte ich dann den Inhalt des Sackes aus. Die Stangen sind noch in ihrer Plastiktüte und das Zelt ist sauber verschnürt. Kein Sand, kein Grashalm. Bis jetzt habe ich es erst zwei Mal im Wohnzimmer bei mir zu Hause aufgebaut. Das ist nun der Freilandversuch. Die Stangen zusammengesteckt, vorher das Groundsheet ausgebreitet, dann den Zeltboden mit dem Innenzelt ausgelegt, die Stangen kommen da in die Ösen. Dann da, da und da festgeklipst und siehe da, es steht. Nun noch die Außenhaut drüber und mit dem Innenzelt verbinden. Heringe an den Apsiden in den Boden und fertig. Hey, klasse!
Jetzt wird die Ortliebrolle von Gesa heruntergeladen und ins Zelt gebracht. Schuhe aus und die Thermarestmatte aufgeblasen. Von alleine kommt da nicht viel, das habe ich zu Hause schon ausprobiert. Den Schlafsack aufgeschüttelt und ausgelegt. Nun kann ich mich erst mal umziehen. In der Zwischenzeit sind drei weitere Motorradfahrer angekommen. Die Jungs aus der Gegend von Kassel haben ein Stück weiter ihr Zelt aufgebaut. So rasch, wie ich das hier schreibe, ging das natürlich nicht, es ging dem erst mal eine längere Diskussion voraus. Dann stand das Ding aber recht flott. Es ist ein riesiges blaues Ungetüm mit mehreren Räumen. Vermutlich unterkellert. Nun ziehen sie an meinem kleinen grünen Zelt vorbei. 
Die Frau an der Rezeption hatte zu mir gesagt, daß das Restaurant heute nicht besonders lange offen sein würde. Also sehe ich zu, daß ich noch etwas zu Essen bekomme. Mein Magen knurrt zudem. Seit dem Frühstück hatte ich nicht viel gehabt. Also los.
Auf dem Weg zum Restaurant komme ich am Waschhaus vorbei und schaue mal kurz zur Tür hinein. Sieht alles ganz brauchbar aus. Ich wasche mir noch kurz die Hände und dann gehe ich die letzten Meter hoch bis zur Wirtschaft. Im Gastraum hinten sitzen die drei Motorradfahrer und versuchen mich so gut es geht zu ignorieren. DerTisch daneben ist noch frei und so breite ich mich dort also aus. Hinter meinem Rücken höre ich einen der drei zu einem seiner Kumpels was von schön groß und langen Haaren und Beinen sagen. Sie taxieren meinen Wert. War wohl als Aufmunterung gedacht. Hat aber nicht gewirkt. Bis sie gehen werden sie kein Wort mit mir gewechselt haben. Sie besprechen Strecken im ganzen Bundesgebiet, wo sie schon gewesen sind und wo der Benjamin der Runde unbedingt auch mal hin muss. (Dabei sind sie alle drei jünger als ich) 
Ich bestelle - wenn ich schon mal hier bin - ein Thüringer Rostbrätl. Kein Fehler, wie sich herausstellt. 
Nach dem Essen schreibe ich, bevor es dunkel wird und ich im Zelt nichts mehr sehen kann, noch rasch meine Erlebnisse vom Tage auf, und beobachte dabei durchs Fenster einen jungen Mann, der draußen an der Blockhütte "Rennsteig 3" Seltsames vollführt. Zuerst fährt er das Auto, das er eigentlich zwischen den beiden Hütten geparkt hatte, auf den Weg und stellt es dort ab. Danach baut er in Formation einige Holzklötzchen auf dem frei gewordenen Platz auf. Als er damit fertig ist, setzt er sich auf die Terasse des Häuschens und beschaut zufrieden sein Werk. Ist das schon Kunst?
Wie ich mit Schreiben fertig bin, bezahle ich und mache noch eine kleine Runde über den Platz.
Minimarkt
 
Es ist ein trockenes Frühjahr gewesen. Aber zur Vier reicht es noch nicht.
Schließlich jedoch bin ich müde und sehe zu, daß ich ins Waschhaus komme, die Zähne zu putzen und die Dinge zu tun, die so getan werden müssen. Es ist noch nicht ganz dunkel, da verschwinde ich im Zelt. 
Die Jungs nebenan sind noch kräftig dabei Leergut zu erzeugen, aber das wird mich heute sicher nicht um den Schlaf bringen. Ich wickele mich in den Schlafsack ein, lege die Brille auf den Tankrucksack und stelle mir den Wecker. Auf mein Schaf muss ich verzichten, das musste zu Hause bleiben, also wird es die nächsten beiden Wochen auch ohne gehen müssen. Ich drehe mich rum und bin weg.




12 Kommentare:

  1. Was für ein viel versprechender, wenn auch etwas feuchter Start in den Urlaub. Weiter so!

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    1. Ja, ich war sooo enttäuscht, als es kurz hinter zu Hause anfing zu nieseln. Das hatte ich mir so gar nicht so vorgestellt. Aber: After the rain comes sun!

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  2. "Vermutlich unterkellert" - ich mußte schallend laut lachen. Sehr sehr ansprechend beschrieben! Essen für den Blog fotografiert, immer wieder ein wichtiges Statement, wie ich finde ;-).
    Du trägst Brille? Gar nicht gesehen, bei unserem Treff :-)

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    1. Du kannst es Dir nicht vorstellen, was die da für ein Riesending aufgebaut haben. Auf dem letzten Bild ist es hinter den Zweigen des Baumes zu erkennen. Mein Zeltchen steht dagegen in der Bildmitte...
      Essen ist wirklich wichtig! Das ist tatsächlich das Highlight des Tages! :)
      Eine Brille trage ich, allerdings tagsüber in Form von Linsen. Die Brille ist neu, meine Optikerin meinte es wäre doch geraten auch immer mal wieder die klassische Variante zu nutzen. Im Urlaub habe ich die Zeit genutzt, sie mal aufzusetzen und mich daran zu gewöhnen. Zumindest auf dem Weg zum Waschhaus, oder abends zum Zelt. Aber da es eine Gleitsichtbrille ist und ich sowas noch nie hatte, ist der Eindruck auch wie der eines Frosches auf LSD.

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    2. Meine Arme werden auch immer kürzer, wenn ich dicht etwas erkennen muß. Ich luure also immer unter der Brille durch. Sieht beknackt aus, aber Gleitsicht ist auch nur bedingt hilfreich ... dann lieber unten durch gucken. Gleitsicht ist sehr gewöhnungsbedürftig, und auch sehr teuer, wie ich finde ...
      Das Riesenzelt konnte ich jetzt begutachten. So eins sah ich auf der Homepage von Campz auch. Stehhöhe für 2 Meter Personen. Gewicht an die 10 kg. Also perfekt (nicht) geeignet für Motorradreisende *sarkasmusmodus*

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    3. Ich bin ja ziemlich kurzsichtig. Wenn ich unter der Brille durchschaue, bzw. sie anhebe um drunter durch zu schauen, dann sieht das schon komisch aus. Ich wollte eigentlich auch 'nur' eine normale Brille haben, aber die Möglichkeit lesen zu können damit, hat mich dann beim Probieren überzeugt. Das ist meine erste Gleitsichtbrille und ich bin mal gespannt, wie sie sich so im Laufe der Zeit bewährt.
      Solch Riesenzelte haben sie auch bei Decathlon. Fast schon eine kleine Stadt in Zeltform. Mehrere Abteile mit großem freien Platz in der Mitte.
      Ich bin froh, daß ich sowas nicht rumschleppen muss... :)

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  3. alles gelesen! :-)
    bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

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  4. Super Tour. Ich bin gespannt, wie es weiter geht, wen du triffst und was du erlebst :-)

    Ich freue mich immer, wenn du durch meinen ehemaligen Kiez fährst. Da kommen immer schöne Erinnerungen auf ...

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    1. Wen ich alles treffe...! Ja, da bin ich auch schon unheimlich gespannt drauf! Jungejunge, ob das alles klappt?

      Es ist eine wirkliche Zeitenreise. Das wird sich alles noch zeigen...

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  5. Schön, wieder einmal virtuell mit dir und Gesa unterwegs zu sein. Richtung NO und mit dem Zelt unterwegs – alle Achtung.
    Hoffentlich wird das Wetter bald besser – sonst holen wir uns noch einen Schnupfen :-)

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    1. Ich kann kaum etwas dagegen machen... Der Richtungszeiger bei mir steht eigentlich immer Richtung Norden.
      Bei dem Wetter am ersten Tag habe ich mir wirklich Sorgen gemacht. Auch wegen der bevorstehenden ersten Nacht in einem Zelt seit zig Jahren. Damals war ich ja fast erfroren. Das wollte ich nun nicht noch durch tatsächliches Erfrieren toppen. Aber, die Ausrüstung hat sich voll bewährt!

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