Donnerstag, 8. Oktober 2015

Zeitenreise 2015 Tag 11 Nach Süden, nach Süden...

+++04.06.2015+++


Kurz nach sieben! Die Nacht ist zu Ende. Ich verschwinde im Bad und mache mich fertig für den Tag. Ich ziehe gleich die Motorradsachen an, denn ich möchte direkt nach dem Frühstück abheben.
Draußen lacht die Sonne, es soll ein schöner Tag werden. Mal sehen, ob die Wetterfrösche Recht behalten.
Das Frühstück finde ich ein Stockwerk unter mir in einem recht kleinen Raum. Fast alle Tische sind schon belegt, nur am Fenster gibt es noch einen freien Tisch für mich. Ich lege mein Händi als Handtuch dort aus und schaue mich am Buffet um. Es gibt alles, was man sich wünschen kann, Rührei und Speck, Müsli, Brötchen, Auflage, und und und. Das Frühstück reißt einiges vom etwas einfachen Charme des Hotels wieder raus. Dabei waren es noch nicht mal so sehr die Zimmer, die so einfach wirkten, eher die Umgebung. Das schmucklose Gebäude, das fast so aussah wie das Arbeiterwohnheim in dem man uns in Essen mal unterbringen wollte. Und der Blick jetzt aus dem Fenster des Frühstücksraumes wird auch nur durch Gesa, die zwischen den Autos zu sehen ist, erträglich.
Nach dem Frühstück kann ich, da ich ja bereits bezahlt habe, einfach meine Sachen schnappen und runter zu Gesa gehen. Den Schlüssel lege ich nur eben an der Rezeption ab und brauche nicht zu warten, bis jemand kommt. Die drei Damen vom Personal finde ich dann auch am Ausgang zum Parkdeck, dort stehen sie auf der Stahltreppe und rauchen.
Mit dem kleinen orangenen Tuch, mit dem ich sonst den Helm sauber mache, wische ich Gesa soweit trocken, daß ich mein Gepäck auf ihr verteilen kann und daß die Sitzbank trocken genug ist, daß ich darauf sitzen kann.
Die drei an der Tür schauen mir dabei interessiert zu. Schließlich befinde ich alles soweit für angemessen trocken, und kann mich auf die Sitzbank schwingen und den Motor starten. Helm zu und los. Das Parkticket, das ich zur Ausfahrt brauche, habe ich in der oberen Tasche des Tankrucksacks griffbereit liegen und so habe ich auch keine großen Probleme mit der Ausfahrt. Nur die Handschuhe muss ich noch solange woanders festklemmen, bis ich unten aus dem Parkhaus raus bin. Denn mit Handschuhen kann ich nicht in der Rucksacktasche rumfummeln.
Ich biege in Richtung Hauptbahnhof auf die Straße auf und fahre am Hafen entlang. Am Ende des Hafens sehe ich eine kleine Straße, die unter einer Hochstraße entlang zum Hafenbecken führt, in die biege ich ein und parke Gesa unter der Hochstraße. Ich möchte noch mal auf das Wasser sehen.
Vorne hat einer seine Angelrute ausgelegt, vermutlich eine von mehreren, denn der dazugehörende Angler ist weit und breit nicht zu sehen. Ich mache ein paar Bilder und kehre zu Gesa zurück. Eine Tankstelle wäre jetzt gut. Die wird sicher am Ortsausgang zu finden sein.
Damit täusche ich mich ein wenig, denn eh ich es mich versehe, bin ich auf der vierspurigen Bundesstraße von gestern. Da war aber, so ich mich recht erinnere eine Tanke irgendwo gewesen. Ich gebe Gas. Siehe da, da ist tatsächlich eine Tankstelle, sogar eine von denen, deren Benzin Gesa so gerne mag. Ich setze den Blinker. Allzuviel hat Gesa nicht verbraucht, um die vier Liter schluckt sie auf hundert Kilometer. Mal mehr, mal weniger.
Die autobahnähnliche Bundesstraße wird nach kurzer Zeit zu einer normalen Straße und so brummen wir fröhlich in den neuen Tag. Zu viel Verkehr ist auch nicht und einmal, als ich auf einen blöden Schleicher auflaufe, den ich nicht gleich überholt bekomme, fahre ich auf einen Parkplatz ab und mache ein paar Bilder und warte, bis der andere genug Vorsprung wieder gemacht hat und fahre dann weiter. Ich habe Urlaub!
Kurz vor Plön halte ich spontan an einem hübschen See. Ich wende und fahre auf einen Fahrradweg neben der Straße und stelle Gesa an einer etwas breiteren Stelle ab. Mit der Kamera in der Hand sind es nur ein paar Sprünge und ich stehe am Ufer. Meine Güte ist das toll hier!
Das Wasser ist glasklar und wenn man sich das Surren der Autos auf der Bundesstraße hinter mir wegdenkt, dann ist es wirklich idyllisch. Ein Teichhuhn zieht mit Bugwelle vor mir davon, ansonsten herrscht Friede. Ich ergötze mich einen Augenblick an der schönen Landschaft und dem tollen See und kehre dann zu Gesa zurück. Ich muss sie auf dem schmalen Weg umdrehen. Ein wenig ist mir bei sowas immer mulmig, ich habe Angst, sie umzuwerfen. Und den schweren Brocken bekomme ich nimmer aufgehoben. Aber es geht gut und ich beschleunige schon bald drauf in Richtung Plön.
Dort fahre ich an einem Wegweiser Richtung Innenstadt ab und stelle Gesa unter Bäumen zu anderen Motorrädern, die am Rande eines größeren Parkplatzes schon abgestellt sind. Ein Busfahrer schaut während seiner Pause zu, wie ich mich für die Stadt fertigmache, beide Kameras nehme und dann in Richtung Altstadt auf einer schmalen Gasse zwischen den Häusern verschwinde. Den Helm und den Tankrucksack habe ich am Motorrad gelassen und ich habe nur die beiden Kameras dabei. Im Lied "Wind vun Hamborg" von Ina Müller genießt Plön keinen zu tollen Ruf, da heißt es "Denn is Plön sogar schöön, sünd ji in Plön al mol ween, wenn de Wind dor so richtich dör weiht?", aber ich kann, nun daß ich zwischen den Backsteinhäusern stehe, nichts finden, daß nicht etwa schön wäre. 
Es hat eben seine eigene Schönheit. Ich gehe ein paar Schritte und sehe mich etwas um. Stimmgewirr aus Sachsen neben mir. Sachsen sind auf Sachsen getroffen. Sie breiten sofort einander aus, wo sie gewesen sind und was dort nicht so dolle gewesen war. Das scheint eine Charaktereigenschaft des Sachsen zu sein, immer etwas zum mäkeln zu finden. Vermutlich meinen sie es gar nicht so schlimm, wie es immer klingt.
Als ich zurückkomme von meinem Rundgang, stehen sie immer noch beinander und noch als ich wieder in den kleinen Gang zwischen den Häusern einbiege, höre ich sie noch. Sie übertönen alles.
Bei Gesa angekommen finde ich noch alles an seinem Platz, keiner hat den Helm geklaut, oder das Zelt. Ich mache mich fertig und brumme vom Platz. Ich folge der B76 weiter aus der Stadt hinaus und biege bei Bösdorf dann endlich auf eine kleinere Straße ab. In Plön habe ich die dünnen Handschuhe angezogen, denn es ist in der Zwischenzeit angenehm warm geworden. Das ist das erste Mal auf dieser Reise, daß ich sie nutzen kann.
Die Straße ist genau wie ich sie mir gewünscht hatte. Es ist eine kleine, fast unbefahrene Straße, die sich herrlich zwischen Feldern hindurchzieht. Übermäßig breit ist sie nicht. Das liebe ich an Schleswig Holstein, diese kleinen, schmalen Straßen, die es auch noch in viel schmälerer Ausführung gibt, kaum breiter als ein asphaltierter Feldweg, die sich durch die angenehm wellige Landschaft winden.
Manchmal gibt es Hecken am Wegesrand, manchmal Bäume. Eigentlich ist es nie langweilig. Man kommt durch kleine Dörfer, hoppelt hier und da mal über einen Bahnübergang, oder über einen ehemaligen Bahnübergang, sieht in den Abendstunden auch mal ein Reh am Wegesrand und genießt sonst einfach nur das schöne Licht.
So, nur ohne Abend und ohne Reh (braucht man als Kradist nicht), rolle ich nun auch ziemlich glücklich über Land, bis mich ein Ortsschild stoppt.
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Die Größe der Ortschaft hinter dem Schild lässt mich nicht an meiner Navigation zweifeln, ich bin noch auf richtigem Kurs. Es gibt hier auch Ortsnamen wie Kalifornien, da kann mich Berlin nicht zu sehr schocken. Einen Potsdamer Platz gibt es auch, sehe ich, als ich durch das Dorf rolle. Humor haben sie hier.
Kurz drauf bin ich wieder im Travetal, wo ich gestern auch schon mal war, und es dauert nicht lange, bis ich wieder an der B432 stehe. Diesmal mit Blinker rechts. Ich werde aber nicht lange der Bundestraße folgen, sondern ich biege nach ein paar Metern schon wieder links ab und fahre über Strenglin weiter in Richtung Süden. Ich nähere mich wieder ein wenig dem Wardersee an und schlängele mich durch die wunderbar grüne Gegend. Nach ein paar Kilometern stört dann eine relativ neue Autobahn das schöne Bild. Es ist die  Küstenautobahn A20. Der Kreiselverkäufer hat hier ganze Arbeit geleistet und denen gleich zwei davon angedreht. An jeder Ab- und Auffahrt einen. Ich biege wieder ab ins Landesinnere. Fort vom breiten Asphalt, hin zum ruhigen Leben. Zum Teil wirken die Straßen tatsächlich wie befestigte Feldwege und es ist mir nicht immer klar, ob ich mich hier legal bewege. Aber es sind völlig normale Straßen. 
Hinter Stubben komme ich dann auf eine breitere Landstraße, die im weiten Bogen in die Landschaft gehauen ist. Sie führt mich in eine größere Siedlung, nach Reinfeld. Die Stadt hinterläßt keinen besonders bleibenden Eindruck bei mir und ich bin rasch wieder draußen. Ein kurzes Stück muss ich nun der B75 folgen, aber das ist wirklich nur kurz. Dann geht es schon wieder links ab, wieder über die Trave und dann hinter Meddewade unter der A1 durch und weiter zwischen Feldern und Wischen hindurch, an Knicks vorbei, über Land. So langsam beginnen die Ausläufer Hamburgs.
Ich zische einmal an meiner Abzweigung vorbei und dann geht es, entlang an Wald, der sich nun zusehends unter die Felder mischt, nach Trittau. Ich schlängele mich durch Trittau, einer Kleinstadt mit Straßen so lang wie nächste Woche, nach Grande und verfehle dann meine Abzweigung, die ich eigentlich nehmen wollte. Hier bin ich lange nicht mehr gewesen und ich merke meinen Fehler fast in dem Moment, in dem ich ihn mache. Umdrehen kann ich jetzt aber nicht gefahrlos, weil der Verkehr zu dicht ist. So fahre ich tatsächlich ein Stück bis zur nächsten Siedlung und biege dort in der ersten Straße rechts ab. Dann rumgedreht und den Weg wieder zurück. Minuten später stehe ich mit Gesa auf dem holprigen Parkplatz vor der Grander Mühle. Sie sieht noch immer wie eh und je aus. Mit meinen Kameras mache ich einen kleinen Spaziergang an den Mühlteich.
Eigentlich könnte ich mir vorstellen, daß mir ein Kaffee jetzt gut zu Gesicht stünde, aber es gibt nur ein Hotel und einen Italiener. Aber nach Pizza, Pasta und Pazzi steht mir nicht der Sinn. Außerdem reißt eben jetzt jemand hier den Rasenmäher an. Ein Höllenteil, wie das von meinem Nachbarn, der seine Mäher immer nur nach Gehör kauft. Ich sehe rasch zu, daß ich weiterkomme.
Weiter bedeutet nun durch den Sachsenwald nach Friedrichsruh. Aber da ich nicht Friedrich heiße, habe ich hier auch keine Ruh. Vor mir fährt ein Silversurfer mit seiner Madam und seinem japanischen Auto. Als wir in den Wald heineinfahren und es auf einmal dunkel wird, steigt er voll in die Eisen. Gottseidank habe ich vorher schon genug Abstand gehalten, da mir der Geselle unsicher vorkam. Ich bin ihn nun aber bald los und schon bald in Escheburg. Hier war ich Montag, als ich nach Hamburg reingefahren bin auch schon mal. Das ist heute der zweite Kreuzungspunkt mit meiner bisherigen Route.
Am Rande der Vierlande komme ich an die Elbe. Kurz vor dem Elbesperrwerk mache ich Halt und erklimme den Deich. Bis hier hin gehen die Gezeiten. Bis hier hin gibt es Ebbe und Flut. Über hundert Kilometer vom Meer entfernt. Viele Touristen, aber auch manche Einheimische können es gar nicht glauben, wenn sie sehen, daß in Hamburg Fleete trockenfallen.
Hinter der Elbe biege ich gleich wieder von der Bundesstraße ab und folge dem Elbdeich. Über Stove und Drage komme ich schließlich über die Ilmenau und bald drauf nach Winsen /Luhe. Hier bin ich eeewig nicht mehr gewesen. Als Kind mal mit meiner Mutter und meiner Großmutter. Das ist aber bald vierzig Jahre her... Ich suche mir eine Straße in Richtung Altstadt und stelle Gesa an der Marienkirche ab. Erst einmal ein kleiner Rundgang - und vielleicht erfüllt sich hier ja die Hoffnung auf Kaffee.
In der Tat, nachdem ich die Kirche einmal umrundet habe und das Denkmal Eckermanns, dem treuen Freund des späten Goethe, ohne den wir vermutlich den Faust II nicht hätten, gesehen habe, setze ich mich bei einer Bäckerei gegenüber der Kirche nieder und genehmige mir einen Kaffee und ein Stück Kuchen. Zwischendrin höre ich mal eine andere Kundin zur Bedieung etwas über Motorräder und wohl über mich sagen, aber genau verstehen kann ich es nicht. Egal. Als meine Tasse leer ist, drehe ich noch eine kleine Runde in den Park und zum Schloß.
Im Schloßhof steht eine alte Kanone. Auf der habe ich als Kind schon mal gesessen. Mit meiner gelben Jacke wiederhole ich das Bild jetzt lieber nicht. Ich mache nur ein paar Bilder und kehre dann bald zu Gesa zurück.
Mit meinem Kettenspray geht es so langsam zu Ende, habe ich gestern abend gemerkt. Mit dem Lerneffekt, nur volle Dosen mit auf eine Reise zu nehmen, suche ich nun eine neue. Das muss doch möglich sein, sowas hier zu finden. Im Netz habe ich allerdings keinen der üblichen Läden gefunden. Also fahre ich erst einmal an eine Tankstelle und frage dort. Selbst verkaufen sie keines, aber die Frau hinterm Tresen weiß, wo es welches geben müsste. Am Bahnhof sei ein Laden mit Autoteilen. Die hätten das. Ich lasse mir den Weg beschreiben und verfahre mich erst mal ein wenig. Ich biege immer wieder falsch ab. Es gibt die Straße so, wie sie es erklärt hat nicht. Irgendwann komme ich auf die Idee, das Ganze mal rumzudrehen im Kopfe und von der anderen Seite anzugehen. Siehe da. Da klappt es spontan. Der Verkäufer ist sehr nett, ist selber Motorradfahrer und rät mir noch in Richtung Melbeck zu fahren. Das sei eine tolle Strecke. Na, dann, da wollte ich ohnehin hin...
Vor der Tür sehe ich den zweiten Motorradfahrer heute, er stellt seine Maschine gerade ab, nimmt aber keine sonderlich große Notiz von mir. Dann nicht, ich setze meinen Helm wieder auf und verlasse die Stadt. In Rottorf biege ich schon wieder ab und schlängele mich hinten rum um Lüneburg herum. Die Landschaft wird nun langsam Heidetypischer. Wer allerdings rings um Lüneburg die Heide erwartet, wie er sie aus Filmen und von Fotos aus Undeloh kennt, der irrt sich gewaltig. Es ist hier eine sanfte Hügellandschaft, Felder und Weiden säumen den Weg, Alleen, manchmal Wälder. Keine Erika. In Melbeck möchte ich mal auf dem Campingplatz schauen, ob ich Heinz treffe. Er war der Mann meiner Freundin Bruni, die vor zwei Jahren verstorben ist und hatte hier mit ihr einen Campingwagen stehen. Einer von denen, deren Straßenkarriere schon lange beendet ist und dem man es von außen auch lange schon nicht mehr ansieht, daß er sich einmal hat bewegen lassen. Ich finde die Einfahrt zum Platz und auch die richtige Abfahrt auf dem Platz. Es ist mehr eine Wochenendsiedlung, mit eingezäunten Häuschen, breiten Wegen, Carports und Hecken. Tatsächlich, das Auto steht da! Er ist also hier. Nun muss er nur noch zu Hause sein! Ich öffne das Törchen und gehe um den Wohnwagen drumherum. Da sitzt er mit einer mir fremden Frau und spielt Kniffel. Das Radio läuft und die Sonne scheint. Fast wie damals. Ich räuspere mich und die beiden schauen auf. "Minya! Nee, segg blot!" Auf Brunis Beerdigung haben wir uns zuletzt gesehen. Wir sitzen eine Weile auf der Terasse und unterhalten uns, aber irgendwann muss ich dann doch los, denn ein paar Kilometer liegen noch vor mir. Er kommt noch vor zum Törchen und beguckt Gesa, dann verabschieden wir uns und ich brumme davon. Schön, wenigstens ihn mal wiederzusehen!
Von Melbeck aus fahre ich nicht auf der B4, sondern nehme die gemütliche Straße in Richtung Ebstorf. Sie führt durch Wälder, Dörfer, Felder, unter Bäumen durch und über Hügel und durch kleine Täler. Es ist eine herrliche Fahrt und ich genieße jeden Meter.
In Ebstorf fahre ich mitten durch die kleine Stadt, am Kloster vorbei und in Richtung Altenebstorf. Ich möchte auf dem Friedhof noch eben meine Großtante besuchen, die auch seit zwei Jahren hier liegt. Ich stelle Gesa auf dem kleinen Parkplatz ab und laufe die paar Meter. Das Grab ist unter Bäumen und ein paar etwas welke Blumen stehen in der Vase. Jens hat andere Sorgen. Vielleicht besuche ich ihn heute abend noch.
Für mich geht es nun weiter in Richtung Wittenwater und nach ein paar Kilometern biege ich auf den kleinen staubigen Weg hinter dem Gasthof, in dem ein Bett für heute Nacht auf mich wartet, ab. Ich stelle Gesa erst einmal ab und laufe vor zur Rezeption. Man ist erfreut, mich wiederzusehen und der Sohn des Wirtes geht gleich mit mir hinaus, um mir die Garage aufzuschließen. Ich fahre Gesa in die Garage, lade mein Gepäck ab und beschließe für heute Feierabend zu machen.
Mein Zimmer liegt im ersten Stock, schön ruhig und ich breite mich mit meinen Siebensachen erst mal aus und ziehe mich um. Über Tag ist es ordentlich warm geworden, ich habe etwas geschwitzt, deshalb tut auch eine Dusche jetzt gut.
Ich nehme meinen kleinen Rucksack mit den Dingen, die ich so brauche, Tagebuch, Lesebrille, Stift und so und setze mich unten in die Gaststube. Die Wirtsfamilie sind Schwaben und so stehen auf der Karte Leckereien wie Käsespätzle. Aber heute abend lockt mich ein Bauernfrühstück dann doch mehr. Nach dem essen schreibe ich meine Erlebnisse der letzten 257 Kilometer nieder, lese noch etwas und verschwinde dann auch recht früh in meinem Zimmer.


6 Kommentare:

  1. Jou, Minya. Jetzt hast Du es geschafft: nun muss ich auch bald mal wieder da 'rauf. Ich krieg' Heimweh.

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    1. Hihi! Das freut mich, wenn der Bericht so eine Wirkung hat!
      Ich bin immer wieder von dem tollen Licht dort hin und hergerissen. Das macht mich auch sehnsüchtig...

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  2. Wieder einmal herrliche Fahrideen, die Du da in mir geweckt hast. Meine alte Heimat mit dem Motorrad entdecken - auf diesen Routen, die Du angibst, stelle ich mir das grandios herrlich vor. Plön schaut übrigens genau aus wie Lauenburg und seine gemütliche Altstadt!
    Wriedel, Hanstedt und Co. bin ich ja dies Jahr auch schon einmal gefahren. Sehr schöne ruhige Gegend - nichts spektakuläres, aber gefällig für die Augen und die Seele. Die kleinen Straßen durch die Wälder sind nicht immer gut in Schuß. Aber mit Gesa's gutem Fahrwerk wird Dir das sicherlich nicht so aufgefallen sein ;-)

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    1. Dankesehr! In Plön gibt es auch noch ein Schloß, das auf dem Stadthügel thront. Das macht den Anblick noch mal interessanter.
      Lauenburg liebe ich auch sehr, diese schönen Häuser unten an der Elbe... Auf meiner Reise bin ich nur durchgehuscht, weil ich nach der langen Strecke irgendwann ins Hotel wollte. Ich habe länger überlegt, ob ich Bilder von einem früheren Besuch in den Bericht einflechten sollte, aber letztlich habe ich mich dagegen entschieden. Ich kann ja mal welche auf G+ einstellen.
      Diese schöne, ruhige Gegend mag ich auch besonders. An Straßen ist mir bisher dort allerdings noch nichts besonders unangenehmes aufgefallen. Das kann aber auch daran liegen, weil ich von hier unten einiges gewöhnt bin...

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  3. Tolle Beschreibung der Gegend! Wie gesagt: zu meiner Schande war ich nur mal kurz in Hamburg ein Mopped zu holen! Mehr nicht! Ups

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    1. Ich habe mich dieses Jahr ja auch nicht allzulange in Hamburg aufgehalten. Wenn man die Stadt etwas besser kennenlernen möchte, dann sollte man auf jeden Fall ein paar Tage dafür einplanen. Es gibt sooo viel zu sehen dort!

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