Donnerstag, 16. Januar 2020

Kleiner Rettungskasten

Man merkt es gleich, hier sind die Dinge immer noch nicht recht up to date. 
Es ist mittlerweile schon wieder etwas her, da hatte Louis ein Jubiläumsjahr. Aus diesem Grunde gab es einige Produkte im Sortiment, die es sonst nicht gibt. Auch nicht bei anderen. Also Sonderauflagen. So auch das folgende Gimmik.
Um etwas Werkzeug dabei zu haben, das den Umfang des normalen Bordwerkzeuges übertrifft, aber gleichzeitig nicht den Umfang des Gepäcks, das man eh schon immer mit sich herumschleppt, heraufsetzt, habe ich mir ein Werkzeug gekauft, das diesen Anforderungen gerecht wird. Der Wuppertaler Werkzeughersteller Wera hat extra zum 80. Louis Jubiläum ein Set mit der Zyklop Mini Ratsche herausgebracht. Dieses Set entspricht im wesentlichen dem Set Tool Check 1 SB, unterscheidet sich aber durch eine andere Farbgebung und eine etwas andere Sortierung.
Alles klein, übersichtlich und auf engstem Raum.
Wenn man sich dieses winzige Dingelchen von Ratsche ansieht, dann glaubt man zunächst nicht, daß man davon irgendetwas erwarten kann. Dem ist nicht so.
Das Ding ist von Wera und entspricht der gewohnten Qualität. Das bedeutet, es ist komplett aus Metall, es läuft sauber, hat einen rechts/ links Lauf und man kann damit wirklich arbeiten. Man denkt, daß es natürlich Einschränkungen gibt, die bei "groß ist des Meisters Kraft, wenn er mit dem Hebel schafft" anfangen  und bei dem größten sinnvollen Bit oder der größten sinnvollen Nuss aufhören.
Zyklop Mini und Rapidator - Bithalter, Verlängerung und Führungswerkzeug.

Allerdings kann die kleine Ratsche mehr, als man ihr zutrauen würde. Über Adapter wird sie richtig groß und sie ist so stabil, daß sie, wenn man ein Verlängerungsrohr als Hebel nutzt, 100Nm aushält. Das ist nicht ohne. Dafür hat man ein Werkzeug, das auch in kleinen engen Winkeln eingesetzt werden kann. Und das zudem auch noch recht klein und handlich ist und im Zweifel in der Jackentasche Platz finden kann.
Ich habe das Set an Gesa eingesetzt, als die Batterie letztes Jahr ausgetauscht werden musste und habe alle Arbeiten damit durchgeführt. Alles ist so konstruiert, daß es schnell und effizient eingesetzt werden kann. Von mir gibt es eine klare Empfehlung - sollte in keinem Haushalt fehlen.

Donnerstag, 2. Januar 2020

Neue Mütze. Neu gekauft: Arai Profile V

Ja ja, das Alter. Wir sind alle nicht davon verschont. So auch Motorradhelme. Meine bisherigen Helme kommen so langsam in die Jahre. Mittlerweile sind sie beide fünf Jahre alt und fangen, zumindest im Falle des weißen Schuberts, an, seltsam zu knarzen. Deswegen ist die Idee eines Ersatzes nicht so ohne Weiteres vom Tisch zu fegen.
"Alles Neu macht der Mai." sagt ja der Volksmund, der so oft ja schon seinen Senf dazu gegeben hat. Also stehe ich im Mai, kurz nach der letzten OP, nach meinem Augenarzttermin, bei einem Händler im Norden Frankfurts und schaue mir die Auslage an. Ich suche etwas ganz bestimmtes. Einen neuen Helm. Nun kann man Helme auch bei den einschlägigen anderen Adressen kaufen, aber Arai ist etwas dünn gestreut in der Verbreitung.
Warum denn unbedingt Arai? Ich hatte mich in der motorradlosen Zeit im Netz und in Katalogen umgesehen, war Anfang des Jahres in Wiesbaden auf einer Messe gewesen und hatte dort auch was aufprobiert, aber das war alles nicht das, was ich wollte. Ich wollte einerseits mal ausprobieren, wie die Welt ohne Klapphelm aussieht und ich wollte etwas haben, was gut aussieht und einigermaßen sicher ist. So landet man bei Arai. Dann sah ich, daß es mit dem Profile V einen neuen Helm von denen gibt, der sozusagen das Einstiegsmodell ist und daraufhin stand der auf der Liste. Als ich dann noch eines Sonntagnachmittags in der Gasgriffsalat - Redaktion die Chance bekam, einen aufzuprobieren, wurde er der Favorit.

Bei dem Händler in Frankfurt bin ich schon mal vor zwei Wochen gewesen und habe geschaut, aber da war er noch nicht lieferbar. Jetzt sieht die Situation anders aus. Er ist auch in der Farbe vorrätig, die ich mir vorstelle und so dauert es nicht allzulange, bis die EC - Karte über den Tresen gereicht wird.
Der Helm ist sehr bequem, sieht ur - fesch aus und er passt praktisch wie angegossen. Das ist bei mir nichtg selbstverständlich, wenn ich an frührere Versuche denke, mir einen anderen Helm anzusehen. Ich erinnere mich daran, daß ich bei Louis in Mainz einen Helm probiert hatte, und bei der größten verfügbaren Größe gab es noch Probleme, den Helm über den Kopf zu bekommen. Als er dann saß, meinte der Verkäufer, der müsste aber noch tiefer sitzen. Das ging aber nicht. Was auch nicht ging, war den Helm wieder abnehmen. Der Verkäufer zog und ich drückte. Ich dachte schon, der reißt mir gleich die Nase ab. Kurz bevor die Flex die letzte Lösung gewesen wäre, haben wir ihn dann noch vom Kopf bekommen. 
Zurück zum Provile V. Wenn ich mit Paula unterwegs bin, dann ist er sehr leise, leiser als alles, was ich bis dato gefahren bin. Das sieht auf Gesa anders aus. Da ist er einiges lauter als der Schubert, oder der BMW - Helm. 
Wenn man das Portemonnaie in der Tasche und noch eine Jacke darunter hat, trägt das freilich etwas auf...
Er liegt auf beiden Motorrädern perfekt im Wind, auch wenn ich den Kopf drehe, gibt es keinen unangenehmen Druck. Die Belüftung ist sehr gut. Ich hatte zunächst Bedenken gehabt, da im oberen Teil des Visiers zwei Lüftungsklappen eingelassen sind, daß es an den Augen ziehen könnte. Diese Sorge ist unbegründet, denn hinter diesen Öffnungen befinden sich Lüftungskanäle.
Lufteinlass an der Visieroberkante.

Es gibt im oberen Helmbereich noch mal zwei kleine Öffnungen,
und unten vorm Kinn eine Klappe.
Nein, das ist kein Münzeinwurf.
Allerdings, die meiste Luft saugt er von unter dem Kinnteil an. Das kann an einem kühlen Herbstmorgen schon mal sehr frisch werden, es ist allerdings im Sommer höchst angenehm.
Da der Helm keine eingebaute Sonnenblende hat, Arai verzichtet aus Stabilitätsgründen auf so etwas, kommt hier die Sonnenbrille häufig zum Einsatz. Es gibt allerdings noch ein interessantes System mit einer aussenliegenden Sonnenblende, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.
Arai, ein japanisches Traditionsunternehmen, macht manche Dinge anders, als die anderen Hersteller. Das fängt mit der Sonnenblende an und geht mit der runden Schalenform weiter, die eine möglichst ideale Kugelform hat. Dies hat den Sinn, daß der Helm bei einem Unfall gut gleiten soll. Es soll möglichst keine Teile geben, die irgendwo hängenbleiben können. Die Abdeckung des Luftauslasses an der Helmrückseite ist nur draufgeklipst und schert ab, sobald etwas dagegen schlägt. Auch die Art des Öffnungsmechanismus für das Visier ist anders als bei anderen Herstellern. Arai hat sich hier an der Formel Eins orientiert.

Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, man muss sich insbesondere daran gewöhnen, daß man ihn nur mit der linken Hand öffnen kann. Am Rennsport hat man sich auch mit dem Verschluss gehalten, das ist nämlich ein Doppel - D - Verschluss.

Wie sich der Arai bei Nässe schlägt, das habe ich noch nicht ausprobieren können, ich hatte dieses Jahr nicht das Glück, oder Pech, bei Regen gefahren zu sein. Für die nächsten Jahre wird er aber mein bevorzugter Begleiter sein. Demnächst werde ich auch mal das Pro - Shade System ausprobieren, mal sehen, wie sich das macht. Denn die fehlende Sonnenblende ist das einzige Manko. Klar, ich könnte auch ein getöntes Visier nehmen, aber da habe ich dann halt immer nur die Sonnenscheinlösung. Ich werde am Ball bleiben.
Wenn man die Seitenklappen abnimmt, sie hängen unverlierbar am Helm, kommt man an den Visiermechanismus
Der Arai Profile V ist ein moderner Helm, der quasi die Einsteigerklasse bei Arai darstellt. Es gibt ihn in einer Reihe an Farben, nicht nur in Modern Grey, wie ich ihn habe, sowie in diversen bunten Dekors. Die Verarbeitung ist top, einziges Manko ist, daß sich bei jedem Absetzen das Kinnpad löst und ich es wieder reindrücken muss. Das ist mit dem Fingernagel aber rasch erledigt.
Damit kann ich aber leben. Nichts desto trotz gibt es von mir ein klares Daumen hoch für diesen Helm.