Montag, 23. Februar 2015

Winterzeit, Lesezeit

Heute morgen habe ich kaum meinen Augen getraut, als ich den Rolladen hochgezogen habe: Alles weiß!
Na, schön, nicht alles, aber doch schon ganz anständig. Und dabei hatte ich auf Regen gehofft, der das ganze Salz mal von der Strasse spült. Wieder nichts. Nur neues Salz.
Wenn man nun aber im Schnee festsitzt, oder einen das Saisonkennzeichen zum Stillstand zwingt, dann kann einem wenigstens das Lesen über das geliebte Hobby etwas das Herz erwärmen.
Wer sich ein wenig in der Motorradzeitschriftenlandschaft schon mal umgeschaut hat, dem ist der Zonko, bürgerlich Mag. Fritz Triendl sicher kein Unbekannter. Jahrelang hat der Freund leinwander Motorradln, des edlen Tabaks und der Schwedenbomben für das schnellste Österreichische Motorradmagazin getestet und geschrieben und ist sozusagen zu einer Institution geworden. In der Zwischenzeit ist er auch anderenorts zu finden. Vor ein paar Jahren hat er mit "Zonko auf Monden" die Geschichte einer fantastischen Reise mit dem Harley Road King zwischen zwei Buchdeckel gebracht.

Da hockt er eben noch gemütlich mit seinem Wellensittich Luna Loop in der Wohnstube vorm Fernseher und lässt einen Shoppingkanal an sich vorbeiplätschern, als sich plötzlich die Technik gegen ihn zu wenden scheint und nur wenig später wird er sich Gedanken machen, wie "384.467 km?! Weit, sehr weit."
Was er am Mond, dem Ziel seiner Reise erlebt, ist schier sagenhaft und er trifft unterwegs die unglaublichsten Leute. Leute, deren Bekanntschaft man sich mitunter schon lange gewünscht hat. Aber auch Leute, von denen man noch gar nichts wusste. Er bekommt unter anderem Einblick in den Schatz der Krempelritter, der mit Gold und Silber nicht aufzuwiegen ist.
Die Beschreibungen sind gewürzt mit Humor und Sentimentalität in der rechten Mischung und es ist einem zu keinem Zeitpunkt je langweilig.
Eine Geschichte vom Motorradfahren und von Freiheit. Also, eigentlich doch dem, was wir alle suchen.
Ich habe beim Lesen Tränen gelacht, aber genauso auch dicke Tränen geweint, als die Dinge eine unerwartete Wendung nehmen. So hin und her gerissen hat mich schon lange kein Buch mehr.
"Zonko auf Monden" ist zu bekommen beim lokalen Buchhandel, oder im Netz zu bestellen.
Der lokale Buchhandel wird es hierzuland allerdings sicher nicht lagernd haben.

Freitag, 13. Februar 2015

Zusammengefasst

Die motorradfahrende Frau schlägt sich, üblicherweise, mit ein oder zwei Problemen herum. Das eine ist: Kann ich das anziehen? Und das andere ist: Wohin mit den Haaren? Das erste haben vermutlich alle gemeinsam und das zweite zumindest mal die, die lange Haare ihr Eigen nennen. So auch ich.
Zuerst, in der Fahrschule, habe ich sie noch mit zwei, drei Gummibändern zusammengenommen und dann unter die Jacke gestopft, aber das war keine wirkliche Lösung, im Sinne von ernstem Angehen dieses Problemes. Später habe ich es dann versucht mit zwei, drei Gummibändern und den Zopf draußen, aber das war noch katastrophaler und hat einige Tränen und zusammengebissene Zähne abends beim Kämmen und Bürsten gekostet. Versuche mit Dutt und dann unter den Helm, habe ich im Frühstadium abgebrochen. Das wurde bei mir nichts. Da die Schere als letzte Konsequenz nicht in Frage kam, war guter Rat teuer. - Ha! - Doch irgendwann spuckte das Internet eine höchst interessante Seite aus! Da gibt es in der Nähe von Gummersbach doch eine Frau, die hat genau dieses Problem erkannt und - sie hat eine Lösung dafür!
Sie nennt es "Haarschoner", stellt es in Eigenregie her und hat es sogar patentieren lassen. Der "Haarschoner" besteht aus Leder und einigen Druckknöpfen. Sowie aus einer Öse mit einem Haargummi dran. Damit wird er an den zum Pferdeschwanz zusammengenommenen Haaren befestigt und dann werden einfach die Knöpfe geschlossen. Fertig. Das geht bald so rasch, wie ich es hier schreibe. Bestechend simpel.
Das gute Stück ist für mehrere Durchmesser zu haben und in verschiedenen Längen. Dazu kann man aus einer Vielzahl von Designs aussuchen. Das alles noch in der Farbe der Wahl. Und das Leder kann man schließlich auch noch aussuchen. Ist das nichts?
Das Ganze ist zudem auch noch günstig in der Anschaffung und im Handumdrehen geliefert. Ich bin wirklich sehr begeistert!
Somit, liebe motorradfahrende Dame, ob am Lenkstangl oder hinten drauf, lieber langhaariger Zweiradfreund, dieses Problem sollte vom Tisch sein...

Für den geneigten Bartträger gibt es übrigens so etwas auch...