Die Sonne steht noch ziemlich flach an diesem Morgen, als ich vors Haus trete und Gesa startklar mache, sie lässt die Tropfen auf den Blättern glitzern. Ich mag diesen goldenen Schimmer, der über der Landschaft liegt. Ich wische die Sitzbank von Gesa ab und schiebe sie nach vorne. Gestern abend, als wir angekommen sind, war weit und breit keine Tankstelle mehr geöffnet gewesen. Deshalb muss ich heute morgen los und etwas Sprudel für Gesa besorgen. Die Wirtsleute haben mir gesagt, es gäbe in Waxweiler eine Tankstelle, die heute morgen geöffnet hätte. Ich mache mich also auf den Weg. Die Reifen sind noch kalt und so fahre ich vorsichtig die Serpentinen gleich hinter dem Dorf. Im Tal sieht man Waxweiler liegen. Wie in einem Film. Aus manchen Schornsteinen auf den Häusern steigt etwas Rauch auf, sonnige Wiesen, schattige Wälder umrahmen die Ortschaft. Im Ort sehe ich eine Hinweistafel auf die Tankstelle. DIE Hinweistafel, wie sich herausstellen wird. Denn zunächst brumme ich fröhlich an der Straße vorbei, in der die Tankstelle liegt. Ich bin schon fast aus dem Dorf wieder raus, da dämmert mir, daß hier keine Tankstelle mehr zu erwarten sein kann. Ich drehe also um. Zurück im Ort bleibe ich an der Kreuzung stehen - und da kann ich sie nun auch sehen. Die Tankstelle hat geöffnet, ich bekomme Sprit.
Als ich bezahle, wundert sich die Frau an der Kasse, daß ich ganz von Mainz komme. Sie fragt mich, ob ich die Strecke heute morgen gefahren sei. Nein, um Himmels Willen! Ich erzähle, wo ich übernachtet habe und sie erzählt, daß sie früher häufiger nach Mainz zu fahren gehabt hatte. So findet man immer irgendwo Leute, die schon mal irgendwas mit Mainz zu tun gehabt haben.
Gesa habe ich, zurück am Hotel, gleich etwas fluchtgünstiger aufgestellt. Nun wird es auch für mich Zeit, zu frühstücken. Die anderen sind schon alle da, manche sind schon wieder auf ihren Zimmern und machen sich für die heutige Tour fertig. Heute ist IFRD. Heute ist es wieder so weit, Frauen auf der ganzen Welt sind aufgerufen, heute Motorrad zu fahren. Wir werden ein würdiges Bausteinchen dabei sein.
Es ist halb zehn, als wir uns starklar machen und die ersten Motoren angeworfen werden. Die Gruppen, in die wir uns haben einteilen lassen, entsprechen unserem Fahrstil und unserem Können. Gestern abend haben wir schon mal den Ablauf für den heutigen Tag erklärt bekommen und nun sammeln wir uns zu unseren Gruppen zusammen. Ich fahre mit Frauke und ein paar Frauen von meinem Mainzer Stammtisch. Als Stammtisch direkt haben wir noch keine gemeinsame Ausfahrt gemacht, das wird unsere Premiere sein. Da Frauke auch bei unserem Stammtisch dabei ist, werden wir quasi eine geschlossene Gruppe darstellen.
Wir bauen uns am Straßenrand auf und warten, bis die Gruppe vor uns losgefahren ist. Dann geht es auch für uns auf die Strecke. Die Sonne ist in der Zwischenzeit etwas milchig geworden, aber das tut unserer Freude keinen Abbruch. Es geht zunächst aus dem Ort hinaus und danach eine kleine, geschwungene Straße beragab. Jemand hat rote Luftballons in Herzform am Wegesrand aufgehängt. Wir nehmen das mal als Liebeserklärung unserer Fans hin.
Um diese Uhrzeit ist in der Eifel nicht viel los. Auch an einem Sonnabendvormittag ist Verkehrschaos ein Fremdwort in dieser Gegend. Die Landschaft hat stellenweise etwas von Allgäu, sonnenbeschienene Matten, kleine Wäldchen, kleine Ortschaften. Wir schwingen durch ein Wiesental. Nach einer Biegung geht es an einem kleinen Fluß entlang. Auf der anderen Seite ist eine Ortschaft, Densborn, und eine Bahnlinie. Als wir an der nächsten Kreuzung abbiegen, ist der Bahnübergang auf der anderen Flußseite geschlossen. Wir stoppen die Maschinen. Es ist ein wenig, wie aus einer anderen Zeit. In der Ferne kräht ein Hahn, die Sonne scheint milde, die Landschaft liegt in Frieden. Irgendwann zerteilt Motorengeräusch die Stille. Das ist eine unserer Gruppen. Sie fahren an der Kreuzung vorbei. Nach ein paar Augenblicken gesellen sich noch ein paar Motorradfahrer zu uns. Allerdings kümmern sie sich nicht groß um uns. Als auch sie die Motoren gestoppt haben, ist wieder Stille. Plötzlich fangen die Gleise an, leise zu singen. Dann erscheint ein roter Triebwagen. Mit einem kurzen Quietscher bleibt er stehen. Fahrgäste strömen auf den Bahnsteig. Eine Lautstprecherdurchsage, dann brummt der Motor des Triebwagens wieder auf und er rauscht an uns vorbei. Als die letzten Achsen vorbei sind, heben sich die Schwellen wieder leicht. Klick, klick, klick, die Schrankenbäume heben sich wieder und bleiben rasselnd in ihrer höchsten Stellung stehen. Wir haben indes die Motoren wieder gestartet und warten darauf, daß das rote Licht erlischt.
Als wir fort sind, versinkt der Bahnübergang und die Ortschaft wieder in ihrer Beschaulichkeit.
Wir fahren zwischen Wald und Feldern nach Maisburg. Den Namen kenne ich. In meiner Grundschulklasse damals, war ein Mädchen, das mit Nachnamen Maisburger hieß. Ich überlege, ob die Vorfahren vielleicht von hier gekommen sein mögen. Die Ortschaft ist nicht groß und wir sind schneller durchgefahren, als ich diese Zeilen tippen kann.
Jetzt, am Sonnabendmorgen liegt zudem noch alles ganz verschlafen da. Nur vereinzelt sind bisher Personen auf der Straße unterwegs gewesen. Autos sind auch noch nicht allzu viele in Erscheinung getreten. Als wir uns dem Meerfelder Maar nähern, wird die Straße enger. Kurz hinter einer recht engen Stelle kommt uns ein Auto entgegen. Ich habe im Rückspiegel gesehen, daß die anderen sich haben etwas zurückfallen lassen. Ich warne den Autofahrer lieber, als daß er den Rest unserer Gruppe niedermäht.
Das Meerfelder Maar können wir mehr ahnen, denn sehen. Wir fahren hier auch ohne Halt vorbei. Nach wenigen Kilometern erreichen wir Manderscheid. Hier ist schon mehr los. Hier gibt es Autos und Traktoren. Frauke lotst uns auf einen Parkplatz. Dort warten berereits andere von uns. Hier sollen auch die anderen Gruppen entlang kommen. Sie fahren ansonsten teilweise die gleiche Route wie wir, nur werden die sportlich orientierten ein paar Kilometer mehr fahren und die beiden anderen Gruppen jeweils abgestuft etwas weniger. Am Ende werden wir alle unserern Spaß haben und auf unsere Kosten kommen.
Frauke, Claudia und ich laufen ein paar Schritte und schauen ins Tal, auf die Niederburg. Das ist schon recht erhaben hier.
Die Sonne hat sich mittlerweile etabliert und es beginnt, etwas wärmer zu werden. Einige von uns erledigen noch wichtige Dinge und dann geht es auch schon weiter für uns. Wir schlängeln uns ins Tal, und durch viel Wald, in Richtung Autobahn A1. Vor der Autobahn erkenne ich bereits die charakteristischen Merkmale einer ehemaligen Eisenbahnlinie. Ihr folgen wir nun ein paar Kilometer und biegen dann nach Wittlich ab. Hier gibt es eine kleine Runde durch die Stadt und schließlich wieder gen Norden.
Nach ein paar Kilometern biegen wir ab, in Richtung Bad Bertrich. Hier bin ich schon ein oder zwei Mal gewesen. Vom Ort selbst sehen wir heute nicht viel, eine Umgehungsstraße führt uns an der eigenlichen Ortschaft vorbei. Nach einigen Kurven durch den Wald erreichen wir die Mosel bei Alf. Hier war immer eine scharfe Kurve in der Kreuzung. Mittlerweile ist hier ein Kreisverkehr. Wir fahren weiter, in Richtung Moselbrücke.
Das Besondere an dieser Brücke ist, daß oben die Züge fahren und unten die Autos, die Fahrräder und Fußgänger. Wir als Motorradfahrer bleiben auch lieber unten. Auf der Brücke begegnen wir einer Familie mit einem großen gelben Hund. Noch denken wir uns nichts dabei, aber später werden wir von Annika eine Geschichte dazu hören.
Die Sonne hat sich mittlerweile etabliert und es beginnt, etwas wärmer zu werden. Einige von uns erledigen noch wichtige Dinge und dann geht es auch schon weiter für uns. Wir schlängeln uns ins Tal, und durch viel Wald, in Richtung Autobahn A1. Vor der Autobahn erkenne ich bereits die charakteristischen Merkmale einer ehemaligen Eisenbahnlinie. Ihr folgen wir nun ein paar Kilometer und biegen dann nach Wittlich ab. Hier gibt es eine kleine Runde durch die Stadt und schließlich wieder gen Norden.
Nach ein paar Kilometern biegen wir ab, in Richtung Bad Bertrich. Hier bin ich schon ein oder zwei Mal gewesen. Vom Ort selbst sehen wir heute nicht viel, eine Umgehungsstraße führt uns an der eigenlichen Ortschaft vorbei. Nach einigen Kurven durch den Wald erreichen wir die Mosel bei Alf. Hier war immer eine scharfe Kurve in der Kreuzung. Mittlerweile ist hier ein Kreisverkehr. Wir fahren weiter, in Richtung Moselbrücke.
Das Besondere an dieser Brücke ist, daß oben die Züge fahren und unten die Autos, die Fahrräder und Fußgänger. Wir als Motorradfahrer bleiben auch lieber unten. Auf der Brücke begegnen wir einer Familie mit einem großen gelben Hund. Noch denken wir uns nichts dabei, aber später werden wir von Annika eine Geschichte dazu hören.
Wir fahren ein paar Kilometer an der ehemaligen Moselbahn entlang, überholen eine Fahrradgruppe und biegen dann in Richtung Grenderich ab. Es ist eine ganz kleine Straße und ich habe bald das Gefühl, wir werden in einem Wingert landen, oder auf einem Feld. Aber ich kenne auf der anderen Seite die Gegend an der Mosel gut genug, um zu wissen, daß es recht viele solcher kleinen Straßen hier gibt. So fahren wir guten Mutes weiter. Die Straße führt uns durch den Wald und nach einer Kehre sind wir auch bald in Grenderich.
Kehren kommen noch ein paar und dann sind wir bald in Liesenich. Hier wird es unser Mittagessen geben. Der Gasthof Moselhöhe erwartet uns. Hier gibt es einen großen Parkplatz und hier sind Motorradfahrer willkommen. Unsere Gruppe ist allerdings die erste, die hier von uns ankommt. Wir müssen eine ganze Weile warten, bis alle von uns eingetrudelt sind.
Annika hat, als sie eintrifft, einiges zu erzählen. Sie hat den großen gelben Hund an der Moselbrücke beinahe unter den Rädern gehabt. Die Leute hatten sich überhaupt nicht dafür interessiert, wo ihr Purzel so hinläuft und wem er vors Motorrad rennt. Unfassbar eigentlich.
Kehren kommen noch ein paar und dann sind wir bald in Liesenich. Hier wird es unser Mittagessen geben. Der Gasthof Moselhöhe erwartet uns. Hier gibt es einen großen Parkplatz und hier sind Motorradfahrer willkommen. Unsere Gruppe ist allerdings die erste, die hier von uns ankommt. Wir müssen eine ganze Weile warten, bis alle von uns eingetrudelt sind.
Annika hat, als sie eintrifft, einiges zu erzählen. Sie hat den großen gelben Hund an der Moselbrücke beinahe unter den Rädern gehabt. Die Leute hatten sich überhaupt nicht dafür interessiert, wo ihr Purzel so hinläuft und wem er vors Motorrad rennt. Unfassbar eigentlich.
Der Gastraum ist groß und gemütlich, ländlich sittlich eingerichtet, und es gibt genügend Platz für uns alle. Es ist zwar gerade Spargelzeit, aber ich lasse mich zu einem Burger hinreißen. Keine falsche Entscheidung, wie sich herausstellt. Nicht, daß der Spargel etwa nichts taugen würde, aber der Burger ist schwer amtlich. Donnerlittchen!
Nach dem Essen und etwas Ausruhen, bauen wir uns alle draußen noch für das offizielle Gruppenbild auf. Damit erscheinen wir dann auch auf der IFRD Webseite. Denn, ich erinnere noch einmal dran, auf der ganzen Welt sind Frauen heute aufgerufen, Motorrad zu fahren. Und, es fahren auch überall, rund um den Globus Frauen heute Motorrad. Zusammen und alleine, in aller Herren Länder.
Für die Weiterfahrt starten wir alle etwas zeitversetzt. Unsere Gruppe ist ziemlich zuletzt dran, weil wir ja auch zuerst dort gewesen sind und nun etwas eingebaut zwischen den anderen Motorrädern stehen. Gesa steht gut geschützt. Hier kann ihr nichts passieren, falls jemand Domino spielen möchte.
Auf der Weiterfahrt geht es zunächst wieder in Richtung Mosel. Wir folgen dem Fluß wieder ein paar Kilometer in Richtung Ediger Eller und schlagen uns dann ins Hinterland. Auf dem Weg durchqueren wir einen Golfplatz.
Verluste durch Bälle gibt es allerdings keine bei uns. Nach ein paar Kilometern duch fabelhafte Landschaft, biegen wir nach Schalkenmehren ab. Ich glaube, hier bin ich schon mal gewesen, auf jeden Fall hat mein alter Fotohändler davon erzählt. Wir rollen in den Ort hinunter und biegen auf einen Parkplatz ab. Eigentlich ist der für Busse gedacht. Wir fragen lieber mal nach. Aber wir dürfen dort parken und man heißt uns Willkommen. Hier haben wir Kaffee und Kuchen eingeplant. Und das auch noch mit Maarblick! Sensationell! Mit Blick auf den Schalkenmehrener Maar sitzen wir und trinken Kaffee und lassen es uns gut gehen.
Verluste durch Bälle gibt es allerdings keine bei uns. Nach ein paar Kilometern duch fabelhafte Landschaft, biegen wir nach Schalkenmehren ab. Ich glaube, hier bin ich schon mal gewesen, auf jeden Fall hat mein alter Fotohändler davon erzählt. Wir rollen in den Ort hinunter und biegen auf einen Parkplatz ab. Eigentlich ist der für Busse gedacht. Wir fragen lieber mal nach. Aber wir dürfen dort parken und man heißt uns Willkommen. Hier haben wir Kaffee und Kuchen eingeplant. Und das auch noch mit Maarblick! Sensationell! Mit Blick auf den Schalkenmehrener Maar sitzen wir und trinken Kaffee und lassen es uns gut gehen.
Von der Sonne, die uns bislang begleitet hatte, ist seit ein paar Kilometern nichts mehr zu sehen gewesen. Es hat sich zugezogen. Aber bislang ist es trocken.
Auch als wir aufbrechen ist es noch trocken. Wir schlängeln uns durch die Eifel in Richtung Gerolstein.
In Gerolstein bin ich schon ein paar Mal gewesen. Aber das ist auch schon wieder Jahre her. Einige von uns müssen tanken. Und so suchen wir uns nun eine Tankstelle.Wir kommen von einer Seite, von der ich noch nie gekommen bin, und so habe ich gar keine Orientierung.
In Gerolstein bin ich schon ein paar Mal gewesen. Aber das ist auch schon wieder Jahre her. Einige von uns müssen tanken. Und so suchen wir uns nun eine Tankstelle.Wir kommen von einer Seite, von der ich noch nie gekommen bin, und so habe ich gar keine Orientierung.
An der Ausfallstraße finden wir schließlich, was wir gesucht haben und wir können die Tanks vollaufen lassen.
Wir folgen der Kyll und auf den letzten paar Kilometern fangen doch tatsächlich noch die Tropfen auf der Scheibe an.
Bis wir zu Hause sind, regnet es druchaus schon etwas mehr als nur drei Tropfen. Eine Vorahung von dem, was uns morgen auf dem Heimweg blühen wird, beschleicht uns. Wir stellen die Maschinen auf dem Parkplatz vom Hotel ab und sehen zu, daß wir ins Trockene kommen, bevor es richtig losbricht. Und es ist wirklich so, kaum sind wir drinnen, geht es auch tatsächlich richtig los mit dem Regen. Wir haben ernsthaft Glück gehabt.
Bis wir zu Hause sind, regnet es druchaus schon etwas mehr als nur drei Tropfen. Eine Vorahung von dem, was uns morgen auf dem Heimweg blühen wird, beschleicht uns. Wir stellen die Maschinen auf dem Parkplatz vom Hotel ab und sehen zu, daß wir ins Trockene kommen, bevor es richtig losbricht. Und es ist wirklich so, kaum sind wir drinnen, geht es auch tatsächlich richtig los mit dem Regen. Wir haben ernsthaft Glück gehabt.
Jetzt rasch umgezogen und sich für den Abend zurecht gemacht. Und dann nichts wie runter, denn das Abendessen wartet schon auf uns.
Wir sitzen noch lange und erzählen, bis irgendwann langsam tröpfchenweise die Leute in den Kojen verschwinden. Es ist ein megatoller Tag gewesen, aber auch ein klein wenig anstrengend. Und wir sind alle keine zwanzig mehr, wie wir festgestellen.