Sonntag, 5. Juni 2022

Back on the Road again!

 

 +++14.05.2022+++


Es ist kurz nach 14:00 und es ist Samstag, als ich mit Gesa die Mombacher Hauptstraße entlangpröttele. In Gedanken bin ich noch in der Firma, dort hatte ich eben noch dach dem Rechten gesehen, denn heute ist eine Schulung mit einem wichtigen Kunden bei uns in den Räumlichkeiten. Sascha hatte mir Bilder gezeigt, wie er die Sanitäranlagen am Morgen vorgefunden hatte. Ich bin etwas entsetzt und sauer. Wofür gibt es diese Putzfirma eigentlich? Montag werde ich mich gleich erst mit dem Chef von der Putzfirma in Verbindung setzen und danach mit meinem Chef. Ich versuche die Gedanken wegzuschieben, das gelingt mir aber erst, als ich Heidesheim schon hinter mir gelassen habe und auf ein Diplomatenfahrzeug  auflaufe, das mir die Vorfahrt nimmt. Danach schleicht und eiert er vor mir her und fährt leider auch an der gleichen Abfahrt aus dem Kreisverkehr wie ich. Danach dürften wir eigentlich Tempo 70 fahren, aber mehr als 45 bekommt der nicht hin. Als ich dann überhole gibt er kräftig  Gas, so daß ich bei auf fast 90 beschleunigen muss, um an ihm vorbeizukommen. Der Groll darüber ist jedoch bald verflogen, denn Ingelheims Innenstadt erfordert meine Aufmerksamkeit.


Ich durchquere Gau Algesheim und es dauert nicht lange, dann bin ich in Bad Kreuznach und biege auf die Bundesstraße 41 in Richtung Idar Oberstein ab. Hier mache ich erst mal Kilometer. Meine Entscheidung, mit dem Tanken noch zu warten, beginnt ab Bad Sobernheim für Spannung zu sorgen. Denn hier geht die Tankleuchte an. Also ist die nächste Tanke meine.


Allerdings, die nächste Tanke lässt auf sich warten. Ich biege in Simmertal auf die B421, in Richtung Kirchberg ab. Die Strecke ist wunderschön, allerdings lädt sie andere Verkehrsteilnehmer zum Kurveschneiden ein. Nach ein paar Kilometern wird die zunächst ungewöhnlich schmale Straße wieder breiter und würde die Benzinuhr nicht die Kilometer auf Reserve mir vorzählen, ich könnte es echt genießen. 


Als ich nach Gemünden komme, hat mein Bangen ein Ende. Hier gibt es, was Gesa und ich suchen. Zwar nicht ihren Lieblingssaft, aber immerhin.


Die Strecke von Gemünden nach Kirchberg kann ich nun viel mehr genießen. Überall gelbe Rapsfelder und alles grünt und blüht am Wegesrand. So macht es wirklich Spaß. 



In Kirchberg sind wir vor Jahrzehnten mal mit dem kaputten Dienstwagen gelandet, um ein Tauschfahrzeug zu bekommen. Auf dem Weg zum Flughafen Hahn, der damals noch im Dornröschenschlaf lag und nicht mehr als eine stillgelegte amerikanische Airbase war, hatte sich zunächst nach einem Überholmanöver der fünfte Gang verabschiedet. Gut, daß ich nicht gefahren war, sondern der Chef selbst.  Bis wir abends fertig waren, hatten wir nur noch den zweiten Gang. Alles andere war weg. Unser Tauschfahrzeug war ein Peugeot 106. Da zwängten wir uns nun zu dritt mit den wesentlichen Dingen unserer Ausrüstung hinein. Damit hätte uns niemand erwischen dürfen. 

 


Bald hinter Kirchberg geht es hinab ins Moseltal. Als ich in Zell an den Kreisvekehr komme und die Mosel überquere, stellt sich bei mir echtes Urlaubsfeeling ein. Es sieht aus, wie man es kennt. Die Gastgärten sind voll, es stehen wartende Touribusse auf den Parkplätzen und es dammeln Touristen mit ihren Blechschüsseln auf der Straße rum. Auf der Mosel Sportboote, alles wie immer. An der Mosel bin ich ja auf meiner ersten Urlaubsfahrt mit Gesa gewesen. Auch bei einem IFRD waren wir hier mal vorbeigekommen. 



Kurz hinter Ediger Eller biege ich ab und schwinge mich hoch in die Eifel. Vorbei an Büchel geht es in Richtung Ulmen und nun wird auf einmal die Dichte an sportlichen Fahrzeugen höher. Ich nähere mich dem Nürburgring. 


Das soll mein Ziel für heute sein. Hier wartet, in unmittelbarer Nähe zur Rennstrecke, ein Hotelzimmer auf mich und hier werde ich am morgigen Tag die neue Triumph Tiger 1200 erleben. 


Als ich mein Hotelzimmer beziehe, stelle ich fest, daß ich ein Zimmer mit Blick auf den Ring habe. Hier spielt sich offenbar auch gerade ein Training ab. Ich schaue einen Moment zu und verteile dann den Inhalt meiner Tasche auf das Zimmer. Dabei stelle ich fest, daß es eine Kaffeemaschine gibt und dazu gratis Kaffee. Das lasse ich mir nicht zwei Mal sagen. So lande ich bald auf dem Balkon und genieße die Sonne.


Beim Querlesen der üblichen sozialen Medien stelle ich fest, daß LeFronc praktisch den gleichen Ausblick gepostet hat, den ich auch habe. Es sieht aus, als ob er mein Nachbar wäre. Nach einiger Zeit erscheint er tatsächlich auf seinem Balkon. Das ist aber nett! Wir haben uns seit Jahren nicht mehr gesehen, das letzte Mal bei der Veranstaltung in Bauschheim. Da hatten wir uns abends zum Essen getroffen. Essen ist ein gutes Stichwort und so machen wir uns fertig für die erste Zusammenkunft mit den anderen gegen 19:00. Zunächst treffen wir uns in der Lobby und danach geht es ins Hotelrestaurant. In der Zwischenzeit haben wir einige bekannte Gesichter ausgemacht und haben bereits neue Leute kennengelernt. Es wird also ein richtig netter Abend, mit vielen guten Gesprächen. Genau das was man so liebt. Gegen Mitternacht verschwinden wir allerdings so langsam in unseren Zimmern, denn morgen wird es wie gesagt interessant werden. 



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